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Da es früher eine Tradition der örtlichen Vereine
war Theater zu spielten, entschloss sich im Jahre 1951 die Vorstandschaft
des Mandolinenclubs, es auch einmal zu versuchen und erstmalig ein Theaterstück
aufzuführen.
Als Hauptstück sollte „Die Blinde von Paris“ aufgeführt
werden.
Das Theaterstück spielte zur Zeit Ludwig des XV. und
so war es notwendig die Kulissen und Requisiten an diese Zeit anzupassen.
Der damalige Vorstand des Mandolinenclubs Hermann Hettich malte 4 verschiedene
Bühnenbilder für die 5 Aufzüge des Schauspiels. Die Einrichtungsgegenstände
wurden von Max Broghammer hergestellt, der auch die Regie des Stückes
führte.
Um auch sonst das Theater stilgerecht in Szene zu setzen waren passende
Kostüme von Nöten. Sie wurden von einem Villinger Kostümverleih
besorgt.
Für die Maske und die kunstvollen Perücken zeigten sich die jungen
Hardter Frisörmeister Ernst Laufer und Gregor Pfaff verantwortlich.
So fand dann am 7. und 8. April 1951 im Gasthaus „Krone“
die erste Theateraufführung des Mandolinenclubs statt.
Zuerst gab das Orchester einige Musikstücke zum Besten. Als nächstes
folgte dann ein kleines zweiaktiges Lustspiel „Die höllische
Kur“ mit den Schauspielern Stefan Fehrenbacher, Franz Herzog und Franz
Weißer.
Durch seine originelle Handlung und deren Darbietung rief es Stürme
der Heiterkeit hervor.
Als Hauptteil der Veranstaltung folgte das Eingangs schon beschriebene Schauspiel
„Die Blinde von Paris“.
Hier konnten sich die acht Akteure Johanna Haberstroh, Roswitha Hermann,
Erwin Herzog, Franz Herzog, Hermann Hettich, Franz King, Karl Weißer
und Siegfried Weißer durch ihre vorbildliche Wiedergabe des Stückes
auszeichnen und erhielten zum Schluss einen lang anhaltenden Applaus.
In den Hauptpausen des Schauspieles sang noch ein Kinderchor mehrstimmige
Lieder
Angespornt vom Erfolg des Theaterstückes „Die
Blinde von Paris“ wagte sich der Verein im nächsten Jahr an ein
noch größeres Werk, das Volksstück „Der Vogt auf Mühlstein“
nach Heinrich Hansjakob.
Wie schon im Vorjahr führte Max Broghammer die Regie. Schon im Vorfeld
der Aufführung mußte er viele Dinge organisieren, so schrieb
er aus zwei verschiedenen Theaterfassungen eine Neue.
Der Umfang an Beteiligten machte es erforderlich schon sehr
früh mit den Proben zu beginnen. Alles in allem benötigte man
für das Stück mehr als 30 Akteure.
Da der Mandolinenclub jedoch nur ein kleiner Verein war, wurden auch Personen
außerhalb des Vereins gesucht. Im Verlauf der 7 Aufzüge des Volkstückes,
(Hermann Hettich malte übrigens wieder 5 verschiedene Bühnenbilder)
trat eine Tanzgruppe mit Musikanten in Orginal-Trachten des Kinzigtales
auf.
So wurden nicht nur schauspielerische Fähigkeiten von den Akteuren
verlangt, sondern sie tanzten, sangen und musizierten in den einzelnen Szenen.
Das Schauspiel „Der Vogt auf Mühlstein“ wurde zu einem
grandiosen Erfolg und insgesamt 3 Mal vor ausverkauftem Saal aufgeführt.
Von nun an gehörte das Theaterspielen neben den Konzerten und der Maientour zu den Veranstaltungen, die Jahr für Jahr durchgeführt wurden.
Im Jahre 1973 übernahm Josef Kammerl die Theaterleitung
von Max Broghammer, der diese mehr als 20 Jahre inne hatte. Das Theaterstück
des Jahres 1973 („Der Meisterlügner“) war gleichzeitig
das erste Lustspiel, dass der Verein aufführte. Seither werden keine
ernsten Theaterstücke und Dramen mehr aufgeführt sondern Lustspiele
und Volksstücke.
In den Folgejahren engagierten sich Josef Kammerl und später dann auch
Reinhold Broghammer als Theaterleiter ehe dann im Jahre 1998 Theaterleiter
Helmut Storz die Regie bei den Theateraufführungen übernahm. Roswitha
Gapp leitete im Jahr 2007 die Theatergruppe. Nachdem im Jahr 2008 Helmut
Storz nochmal die Führung übernahm, wurde Anton Haberstroh 2009
zum neuen Theaterleiter.
Das Mandolinen-Orchester
Hardt ist heute übrigens der einzige Verein, der die Tradition des
Theaterspielens in Hardt noch aufrechterhält.
Die Theateraufführungen finden traditionell immer am Samstag vor dem
1. Advent und dem Samstag der Vorwoche statt. Gleichzeitig gibt es am ersten
Samstag nachmittags immer noch eine Kindervorstellung.
Im Anhang finden Sie
eine Übersicht über die Theaterstücke und Theaterleiter der
vergangenen Jahre
DIE THEATER VON 1951 BIS HEUTE
1951 | Die Blinde von Paris | Max Broghammer |
1952 | Der Vogt auf Mühlstein | Max Broghammer |
1953 | Der Goldmacher von Köln | Max Broghammer |
1954 | Afra | Max Broghammer |
1955 | Preciosa | Max Broghammer |
1956 | Verlorene Heimat | Max Broghammer |
1957 | Die Tochter des Zunftmeisters | Max Broghammer |
1959 | Der Eckhofer | Max Broghammer |
1960 | Die ersten Kurgäste | Max Broghammer |
1961 | Das Kreuz in Franken | Max Broghammer |
1962 | Der Vogt auf Mühlstein | Max Broghammer |
1963 | Bergheimat | Max Broghammer |
1964 | Gottes Mühlen mahlen langsam | Max Broghammer |
1965 | Die Wölfe von Sandersmoor | Max Broghammer |
1966 | Der Henker von Jütland | Max Broghammer |
1968 | Die Blinde von Paris | Max Broghammer |
1969 | Und wieder blüht das Edelweiß | Max Broghammer |
1970 | Der Weg zurück | Max Broghammer |
1971 | Nimm dein Kreuz auf dich | Max Broghammer |
1972 | Im Mahlgang | Max Broghammer |
1973 | Der Meisterlügner | Josef Kammerl |
1974 | Mit Küchenbenutzung | Josef Kammerl |
1975 | Bauernhochzeit beim Glöckerlwirt | Josef Kammerl |
1976 | Der unverhoffte Millionär | Josef Kammerl |
1977 | Der Gemeinderat auf Urlaubsreise | Josef Kammerl |
1978 | Der Ehestreik | Reinhold
Broghammer Josef Kammerl |
1979 | Die Ledigensteuer | Reinhold Broghammer |
1980 | Die Giftspritz´n vom Bründnerhof | Reinhold Broghammer |
1981 | Das Wunder des heiligen Florian | Reinhold
Broghammer Josef Kammerl |
1982 | Kavalier am Steuer | Reinhold
Broghammer Josef Kammerl |
1983 | Die pfiffige Urschl | Josef Kammerl |
1984 | Kurbetrieb beim Kräuter-Blasi | Reinhold Broghammer |
1985 | Das Millionenbett | Reinhold Broghammer |
1986 | Mit Küchenbenutzung | Reinhold Broghammer |
1987 | Urlaub vom Doppelbett | Reinhold Broghammer |
1988 | Alles beim Teufel | Reinhold Broghammer |
1989 | Die Töchter Josefs | Reinhold Broghammer |
1990 | Der Gockel Kriag | Josef Kammerl |
1991 | Die hölzerne Jungfrau | Josef Kammerl |
1992 | Bei uns verklemmt nix | Josef Kammerl |
1993 | Die Ledigensteuer | Josef Kammerl |
1994 | Bloß koan Schnaps | Josef Kammerl |
1995 | Hilfe, ich liebe einen Gammler | Josef Kammerl |
1996 | Heiligs Blitzle | Josef Kammerl |
1997 | Die drei Eisbären | Josef Kammerl |
1998 | A schöne Bescherung | Helmut Storz |
1999 | D. heilige Korbinian & d. falsche Braut | Helmut Storz |
2000 | Onder Dach und Fach | Helmut Storz |
2001 | Rambazamba am Lido Makkaroni | Helmut Storz |
2002 | Power Paula | Helmut Storz |
2003 | Komede auf dr Küchabank | Helmut Storz |
2004 | An guada Rutsch | Helmut Storz |
2005 | D'r verkaufte Großvater | Helmut Storz |
2006 | Leih dir einen Mann | Helmut Storz |
2007 | Die Silberhochzeit | Roswitha Gapp |
2008 | Baby Widerwillen | Helmut Storz |
2009 | "A ganz normale Familie" | Anton Haberstroh |
2010 | Feurio, Aufruhr im Spritzenhaus | Anton Haberstroh |
2011 |
"Onkel Hubbi wird's schon richten" |
Anton Haberstroh |
2012 | "Ein turbulentes Wochenende" |
Anton Haberstroh |
2013 | "Ach, du Fröhliche" |
Anton Haberstroh |
2014 | "Dr Himmel wartet net" |
Anton Haberstroh |
2015 | "Dieses mal was mit Niveau!" |
Anton Haberstroh |
2016 | "Haushalt für alle!" |
Anton Haberstroh |
2017 | "Schöne Ferien" |
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2018 | "Zwei Bürgermeister für ein Halleluja" |
Luitgard Auber |
2019 | "Der Seidenslip der Schlangenfrau" |
Luitgard Auber |
2022 | "Heiliger Antonius!" |
Anton Haberstroh |
2023 | Die zauberhafte Glaskugel |
Anton Haberstroh |
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